Hell eingerichtetes Wohnzimmer mit flackerndem Kamin: Auf dem Kaminsims steht das Luftmessgerät air-Q.
Luftqualität

Kamin – So genießen Sie geschützt & sicher die Wärme

In der kalten Jahreszeit wird gerne der Kamin angeworfen. In diesem Jahr vor allem, um Heizkosten einzusparen und die Nebenkostenabrechnung im Zaum zu halten. Heizen mit Holz birgt jedoch einige Risiken und kann die Atemluft mit Schadstoffen belasten. Was es zu beachten gilt und wie Sie am besten Energie mit Ihrem Kamin einsparen, erfahren Sie hier.

Autor:

Undine Jaehne

Datum:

4.11.2022

Welche Kamintypen gibt es?

Bei der Wahl eines passenden Kamins ist Ihre Erwartung an das Modell ausschlaggebend. Mit einem Kaminofen erzeugen Sie bei kalten Temperaturen schnell Wärme im Raum und erhalten eine gemütliche Atmosphäre. Ein Dauerbrand- oder Werkstattofen erzielt hingegen eine höhere Heizleistung. Somit sind diese Öfen ideal für ein effizientes Beheizen größerer Areale, Ihres gesamten Hauses oder Ihrer Wohnung. Neben diesen Möglichkeiten gibt es noch Gaskaminöfen, die Sie per Knopfdruck bedienen und die durch das typische offene Design einen tollen Blick auf die Flamme bieten.

Spart ein Kamin Heizkosten?

Ausgelöst durch die steigenden Energiepreise suchen viele Eigenheimbesitzer nach einer günstigen Heizmethode. Besonders ökonomisch sind hierbei Kaminöfen, da die Modelle kostengünstiger sind und zudem mit dem günstigen Brennstoff Holz beheizt werden können. Es lassen sich mit einem Kaminofen bis zu 50 Prozent der Heizkosten einsparen. Optimalerweise schließen Sie Ihren wasserführenden Kaminofen an die Zentralheizung an. So erzeugt Ihr Kamin Wärme und speist zudem noch Warmwasser in den Heizkreislauf ein. So lassen sich während der Übergangsjahreszeiten andere Heizmethoden vollständig ersetzen. Ein Kamin, der aus Schamotte (wärmespeichernder Stein) gemacht ist, speichert lange Wärme und gibt Sie gleichmäßig an den Raum ab. Durch die richtige Auswahl des Kamins gibt es also auch Sparmöglichkeiten!

Worauf sollte man beim Heizen mit einem Kamin achten?

Verwenden Sie ausschließlich geeignetes Brennmaterial für Ihren Kamin. Beim Heizen mit Holz sollten Sie darauf achten moderne Holzfeuerungsanlagen zu nutzen, die energetisch effizient sowie emissionsarm sind und die gesetzlichen Grenzwerte einhalten. Dies trifft beispielsweise auf Anlagen zu, die mit dem Umweltkennzeichen „Blauer Engel“ ausgezeichnet sind. Ebenso sollte ein Fachmann Ihre Feuerungsanlage jährlich inspizieren und warten, um z. B. einen Kaminbrand zu vermeiden. Um den Kohlendioxidausstoß auszugleichen und das Heizen klimafreundlicher zu gestalten, ist Holz aus heimischen Wäldern für Ihren Kamin ideal.

Welches Brennmaterial ist für das Heizen mit dem Kamin geeignet?

Für das Heizen Ihres Kamins können Sie verschiedene Materialien nutzen. Ausschlaggebend für Ihre Wahl sollten folgende Kriterien sein: Umweltverträglichkeit, Brenndauer, Kosten. Brennholz ist ideal, da es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt, der sich leicht anzünden lässt und mit leisen Knackgeräuschen beim Verbrennen für eine besonders gemütliche Atmosphäre sorgt. Allerdings bietet Brennholz einen geringen Brennwert als bspw. Kohle oder Holzbriketts und benötigt zudem viel Platz für die Lagerung. Insbesondere, da viele Holzarten mehrere Jahre lang trocken gelagert werden müssen, bevor sie zum Heizen benutzt werden können. Außerdem ist Holz für den Dauerbetrieb Ihres Ofens eher ungeeignet, da es schnell abbrennt und Sie daher ständig nachlegen müssen.

Holzbriketts haben aufgrund der Herstellung einen deutlich geringeren Wassergehalt als Brennholz. Dadurch bieten Sie Ihnen einen höheren Brennwert. Außerdem produzieren die kleinen Briketts viel weniger Asche und brauchen weniger Stauraum für die Lagerung. Zwar schwerer entflammbar, dafür mit längerer Brenndauer sind Hartholzbriketts.

Kohle eignet sich vorrangig für Dauerbrandöfen, da sie eine von unten kommende Luftzufuhr benötigen.

Mit diesen Brennmaterialien können Sie Ihren Kamin beheizen:

  • Brennholz
  • Holzbriketts und Holzpellets
  • Braunkohlebriketts

Kombinieren Sie Holz- und Kohlebriketts für ein optimales und langanhaltendes Heizergebnis. Verwenden Sie das Holz zum Anfeuern und sparen Sie sich das ständige Nachlegen, indem Sie die Temperatur im Kamin mit Kohlebriketts halten.

Brennender Kamin neben dem eine Laterne mit brennenden  Kerzen steht. Vor dem Kamin sitzen zwei Personen, von denen man nur die zum Kamin ausgestreckten Beine und Füße sieht
Mit dem richtigen Brennmaterial genießen Sie wohlige Wärme in Ihrem Kamin.

Auf welche Brennmaterialien sollte beim Heizen mit dem Kamin verzichtet werden?

Verzichten Sie hingegen auf behandeltes oder gestrichenes Holz, Spanplatten oder Sperrholz als Brennstoff für Ihren Kamin. Verbrennen Sie ausschließlich unbehandeltes sowie trockenes Holz. Orientieren Sie sich an der Faustregel: Die Restfeuchte im Holz muss unter 25 Prozent liegen. Nur so vermeiden Sie zum einen eine starke Rauchentwicklung zum anderen, dass viel Asche anfällt.

Wie gelingt das richtige Anzünden des Kamins?

Neben der Qualität des Brennstoffs ist das korrekte Anzünden wichtig. Denn das garantiert Ihnen eine sichere Verwendung Ihres Kamins und auch eine optimale Brenndauer. Folgen Sie unserer Anleitung, dann klappt das Anzünden Ihres Brennmaterials sicher.

Generell sollten Sie vor dem Heizen Ihren Kamin auf Risse überprüfen und alle Luftklappen öffnen. Zum Anzünden eignen sich statt Papier besser Anzünderblöcke oder -hölzchen, da diese langsamer abbrennen und somit länger für das Entflammen des eigentlichen Brennmaterials sorgen. 

So zünden Sie Ihren Kamin mit Holz an:

  1. Stapeln Sie das Kaminholz auf. Achten Sie dabei darauf, dass zwischen den Holzscheiten Luft zirkulieren kann. Denn das Feuer braucht Luft, um sich gut zu entfalten. Schichten Sie unten große Scheite, idealerweise zwei parallel zueinander liegende Stücke. Auf diese legen Sie zwei weitere, größere Holzstücke quer. Nun legen Sie kleinere Scheite oben auf.
  2. Verwenden Sie einen Ökoanzünder. Platzieren Sie diese auf Ihren Stapel.
  3. Wenn der Stapel brennt, schließen Sie die Lüftungsschlitze und regulieren so die Luftzufuhr.

So zünden Sie Ihren Kamin mit Holzbriketts an:

  1. Brechen Sie vor dem Anzünden die Holzbriketts in einzelne Scheiben bzw. kleine Stücke.
  2. Füllen Sie mit den Stücken den Brennraum etwa zur Hälfte aus.
  3. Schließen Sie die obere Zugluft und öffnen Sie die untere Zugluft komplett.
  4. Legen Sie angezündete Anzünder oder bereits brennende Holzspäne unter die Briketts.
  5. Sobald die Briketts brennen, können Sie die obere Zugluft öffnen und die untere halb schließen.

So zünden Sie Ihren Kamin mit Kohlebriketts an:

  1. Legen Sie ausreichend Holzspäne und zusätzlich mehrere Anzünder in die Brennkammer.
  2. Platzieren Sie auf diesen zwei bis drei Briketts aus Holz.
  3. Öffnen Sie vollständig die untere Luftzufuhr.
  4. Zünden Sie die Anzünder sowie die Holzbriketts an.
  5. Sobald die Briketts vollständig entzündet sind, können Sie die Luftzufuhr etwas drosseln.

Risiken und Gefahren von Kaminen für die Raumluft

Sowohl die unsachgemäße oder fehlerhafte Nutzung von Kaminöfen und Schornsteinen als auch eine mangelnde Ausstattung der Kamine können zu einer deutlichen Belastung der Luftqualität führen: innerhalb und auch außerhalb der Wohnung. Neben der regelmäßigen Wartung sind das sachgerechte Anheizen sowie die korrekte Entsorgung der Asche ebenso wichtig. Insbesondere offene Kamine belasten die Raumluft stark mit ihren Emissionen und stellen als offene Feuerstelle eine erhöhte Brandgefahr dar. 

Neben der erhöhten Brandgefahr ist die Verschlechterung der Luftqualität durch einen Kamin nicht zu unterschätzen. Denn wenn ein Holzofen die Betriebstemperatur noch nicht erreicht hat, kann der Verbrennungsprozess nicht immer vollständig und optimal ablaufen. Ein Grund dafür kann sein, dass dem Prozess nicht ausreichend Sauerstoff zugeführt wird. Dabei können große Mengen Ruß bzw. Feinstaub und Kohlenmonoxid entstehen.

Während des regulären Betriebs eines Kamins entstehen ebenfalls Stickoxide sowie Kohlendioxid (CO₂) in großen Mengen; auch Schwefeloxide, Kohlenwasserstoffverbindungen und andere Stoffe wie Formaldehyde können sich bilden. Neben diesen gesundheitsgefährdenden Luftschadstoffen entstehen weitere Stoffe wie Methan oder Lachgas, die zudem das Klima schädigen.

Nimmt die Luftqualität ab, kann sich dies auf Ihr Wohlgefühl auswirken: Kopfschmerzen, Unwohlsein und sinkende Konzentrations- wie Leistungsfähigkeit sind die Folge.

Darauf sollten Sie beim Heizen mit dem Kamin unbedingt achten

Damit Ihre Raumluft trotz Kamin gesund und sicher ist, achten Sie auf folgende Kriterien beim Anzünden des Brennmaterials und beim Beheizen Ihres Kamins:

  • zünden Sie den Brennstoff entsprechend der Produktbeschreibung an
  • lassen Sie dem Feuer Luft zum Atmen und vermeiden Sie ein Überfüllen des Kamins
  • legen Sie rechtzeitig neues Holz nach, dies verringert die Qualmentwicklung
  • kontrollieren Sie die Qualität Ihrer Raumluft mit einem Luftanalysator: Der air-Q misst Luftschadstoffe wie Feinstaub, Kohlenmonoxid oder Ozon und analysiert verlässlich die Luftqualität - für Ihre Gesundheit und Sicherheit.

Schadstoffbelastung & Überwachung der Luftqualität

Zwar sind in den meisten Wohnungen Rauchmelder verpflichtend, jedoch geben diese keinen Alarm bei Kohlenmonoxid (abgekürzt CO). Das farb- und geruchlose Gas entsteht bei unvollständigen Verbrennungsprozessen und ist hochgiftig. In hohen Konzentrationen kommt es schnell zu einer Kohlenmonoxidvergiftung und kann zu Bewusstlosigkeit bis hin zum Tod führen. Aus diesem Grund lohnt es sich Kohlenmonoxidmelder wie den air-Q in der Wohnung zu platzieren. Insbesondere in Räumen, in denen sich eine Feuerstelle befindet. So werden Sie rechtzeitig vor hohen Konzentrationen der Luftbestandteile gewarnt.

Vor allem Feinstaubpartikel der Größe PM₂,₅ verweilen, da sie sehr klein und leicht sind, länger in der Luft und werden leichter eingeatmet. Sie dringen bis tief in den Körper ein und können so Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen. Das beim Verbrennen abgegebene Kohlendioxid hingegen sorgt u. a. für Kopfschmerzen und Müdigkeit. Bei spätestens 1.400 ppm sollte dringend gelüftet werden.

Ein präzises Luftmessgerät wie der air-Q hilft Ihnen dabei, die Schadstoffbelastung in Ihren Innenräumen detailliert nachzuvollziehen und alles im Blick zu behalten. Bei Überschreiten der jeweiligen Grenzwerte werden Sie informiert und können frühzeitig handeln.

Hinweis: In der kommenden Woche werden wir einen Praxistest mit dem air-Q starten und messen, welche Luftbestandteile sich beim Heizen mit einem Kamin verändern. Die Ergebnisse erfahren Sie hier in unserem air-Q Lab.

Offener Kamin mit Feuer im Hintergrund, vorn links das Luftmessgerät air-Q mit einem Smartphone, auf dem die air-Q App geöffnet ist und Wolkengrafiken von Luftschadstoffen, die bei einem Kaminfeuer freigesetzt erden
Welche Luftschadstoffe werden beim Heizen mit einem Kamin freigesetzt? Der air-Q misst nach.


(Titelbild: Shutterstock / New Africa)

Referenzen
Kamin – So genießen Sie geschützt & sicher die Wärme
air-Q Luftqualität Messgerät

Luftqualität, alle Luftbestandteile und Umwelteinflüsse mit dem air‑Q überwachen. Für Ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit.