air-Q Radon - patentierte Technologie zu Radon­­messung

Radon setzt radioaktive Partikel, sogenannte Alphastrahlung, frei. Das gefährliche Edelgas ist nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs. Es steigt aus dem Boden bzw. Baugrund auf, kann sogar Hauswände durchdringen und ist dabei mit den menschlichen Sinnen nicht erfassbar. Mit dem neuen air-Q Radon detektieren Sie das radioaktive Gas in Ihrer Wohnung, Ihrem Haus sowie am Arbeitsplatz. Zusätzlich hat der air-Q radon noch bis zu 10 weitere Sensoren integriert und fungiert als smartes Luftmessgerät.

air-Q radon Luftqualität Messgerät Technologie
Luftqualität und Wohnräume überwachen, Chemikalien und Kohlenmonoxid messen

Radon ist ein natürlich vorkommendes, radioaktives Edelgas, das beim Zerfall von Uran im Boden entsteht. Es ist farb-, geruch- und geschmacklos und kann über undichte Stellen in Gebäuden (z. B. Risse im Fundament) in Innenräume gelangen. Besonders in schlecht belüfteten Kellern kann sich Radon anreichern. Eine langfristige Belastung mit hohen Radonwerten erhöht das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken.

EU-Richtlinien geben den gesetzlichen Grenzwert bei 300 bq/m³ an, die WHO schon ab 100 bq/m³. Generell gilt, je weniger Radonbelastung man sich aussetzt, desto besser.

air-Q radon messmodul aufbau

1. Patentiertes air-Q Radon Modul

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Rechtsklick
Beim Zerfall von Radon wird Alpha-Strahlung (α-Teilchen) emittiert. Diese besteht aus Heliumkernen (2 Protonen, 2 Neutronen) und hat eine sehr geringe Reichweite (wenige Zentimeter in Luft), aber eine hohe Ionisationswirkung.

Nach mehrjähriger Entwicklungszeit konnten wir ein eigenes Radonmess-Modul entwickeln. Radon wird hier über Erfassung von Lichtimpulsen eines Szintillator­materials quantifiziert. Die α-Teilchen werden dann indirekt über ihre Wechselwirkung mit dem Szintillator nachgewiesen, welcher durch das Auftreffen von ionisierender Strahlung Lichtblitze erzeugt, die gezählt und damit gemessen werden. Der Szintillator kommt einer gasdurchlässigen, aber lichtdichten Messkammer zum Einsatz. Erfasst werden die Lichtblitze durch einen hochsensiblen modernen Photonen­sensors, ein sogenannter SiPM (Silicon Photomultiplier), der in der Lage ist sogar einzelne Photonen zu erfassen. Die Anzahl der Lichtblitze (gleich Radon-Zerfalls-Events) pro Zeit gibt Aufschluss über die  Radonkonzentration und wird in Bequerel pro Kubikmeter gemessen. Das entwickelte Radon-Modul ist zum Patent angemeldet (EP23176915.9 / 4 471 462).

2. Kalibrierung des Radon Messmoduls

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Unsere Radon-Module werden anhand von nach den Vorgaben der DAkkS (Deutsche Akkreditie­rungs­stelle) in einem Kalibrier­labor (Sarad) geprüften Messgeräten bei uns im Werk individuell kalibriert. Die Kalibrier­referenzen wurden dabei für 300; 3.000 und 30.000 Bq/m³ geprüft und kalibriert. Alle air-Q durchlaufen einen vollständigen Messzyklus von mehreren Tagen und erhalten individuelle Kalibrier­werte für die Sensitivität sowie Basislinie. Geprüft wird nach strengen und standar­disierten Verfahren, um deren Genauigkeit, Wiederholbarkeit und Linearität sicherzustellen.
air-Q radon kalibrierung

3. Heraus­forde­rungen bei der Messung von Radon

a. Geschwindigkeit und Genauigkeit der Messung vs. Größe des Sensors
Ein Bequerel bedeutet ein radioaktives Zerfalls-Event pro Sekunde. Die übliche Messeinheit ist Bequerel je Kubikmeter - so gibt das Bundesamt für Strahlenschutz einen Grenzwert von 300 Bq/m³ vor. Üblicherweise sollen Radon-Messgeräte deutlich kompakter und sogar transportabel sein so dass in einem deutlich geringeren Volumen als 1 Kubikmeter (1 x 1 x 1 meter Würfel) gemessen wird - zb 200 cm³ (0,0002 m³). Will man mit einem Sensor mit kleiner Messkammer messen, so sinkt entsprechend das Ansprech­verhalten, die Messauflösung und die Genauigkeit. Die Heraus­forderung besteht darin eine Messkammer bzw. Messverfahren zu entwickeln mit dem eine qualitativ hochwertige und vergleichbare Echtzeitmessung möglich ist. Beim air-Q Radon haben wir uns daher für eine relativ große Kammer entschieden. Zudem arbeitet das Messmodul mit einer optimierten passiven Lüftung der Messkammer, um in relativ kurzer Zeit Messwerte liefern zu können, die auch auf Umwelt­bedingungen wie Lüften schnell reagieren.

Um einmal zu verdeutlichen wie viele Zerfälle je Messvolumen gemessen werden müssen, haben wir hier eine Übersicht erstellt. So entsprechen 50 Bq/m³ 3.000 radioaktiven Zerfällen je Kubikmeter und nur noch 0,6 Zerfälle je Minute.

Radon-Konzentration
-
50 Bq/m³
-
100 Bq/m³
-
300 Bq/m³
-
1.000 Bq/m³
Zerfälle in 1 m³ / Minute
-
3.000
-
6.000
-
18.000
-
60.000
Zerfälle in 200 cm³ / Minute
-
0,6
-
1,2
-
3,6
-
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b. Mittellungsalgorithmus notwendig für Messung in kleinen Volumen
Radioaktiver Zerfälle sind statistische Prozesse. Es gibt somit eine gewisse Wahrschein­lichkeit eines Zerfallsevents. Bei geringer Radon Belastung kann ein radioaktiver Zerfall mehr oder weniger in einem geringen Messvolumen eine Verviel­fachung / Halbierung des Messwertes bedeuten (und damit eine mögliche Über- oder Unterschätzung der tatsächlichen Radon Belastung). Daher ist ein Mittelungs­mechanismus notwendig um eine stetige Messkurve zu erhalten. Gleichzeitig führt eine Mittelung zu einem schlechteren Ansprech­verhalten. Daher ist ein ausgefeilter Mechanismus nötig. Für den air-Q Radon wurde ein angepasster Kalman-Filter verwendet.

Der air-Q Kalman-Filter hilft, aus wenigen Messpunkten möglichst genaue Schätzungen zu berechnen. Er kombiniert vergangene Werte und Trends mit aktuellen Messwerten. Dabei wird jede neue Messung genutzt, um die vorherige Schätzung zu verbessern. Der Filter arbeitet schrittweise und aktualisiert seine Einschätzung laufend mit jeder neuen Information.

c. Messen von Radon und Thoron
Die meisten Radon-Messgeräte sind auf Radon 222 ausgelegt / kalibriert. Es ist das am häufigsten vorkommende Radon Isotop und in der Praxis damit die größte Gesundheitsgefahr.

Baumaterialien die Thorium enthalten können, emittieren möglicherweise Thoron (Radon 220). Dazu gehören beispielsweise Lehmputz, Bims, Naturgips, Tuffstein oder Flugasche-Zement. Thoron tritt dabei an der Oberfläche aus und zerfällt durch die kurze Halbwertszeit (55 Sekunden) extrem schnell. Dadurch kann es sich in dieser Zeit nur wenige Zentimeter vom Material wegbewegen und ist nur in unmittelbarer Nähe der genannten Baumaterialien messbar. Mit dem air-Q Radon Messmodul kann Radon 222 und Radon 220 nicht unterschieden werden und wird als Messwert Radon ausgegeben.

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Gesundheitsindex und Leistungsindex

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Der air-Q Gesundheitsindex und der air-Q Leistungsindex geben Ihnen einen schnellen Überblick über die Qualität der Luft in Ihrem Zuhause oder Büro. Jedes Gas und jeder Partikel der Atemluft kann individuell analysiert und Grenzwerte und Verläufe visualisiert werden.

Zertifizierte Qualität

Der WELL-Standard ist ein internationales Bewertungssystem für die Gebäudezertifizierung und wird vom Well Building Institute (IWBI) in den USA entwickelt und reguliert. Es ist der erste Standard seiner Art, der sich ausschließlich auf die Gesundheit und das Wohl­befinden der Menschen in Gebäuden konzentriert und dafür hohe Standards setzt. Der air-Q erfüllt die hohen Ansprüche, welche WELL an die Luftquali­täts­messung stellt und ist durch das IWBI zertifiziert.

Unsere Partner bei der Sensor­entwicklung

Gemeinsam mit vielen Partnern entwickeln wir den air-Q Luftanalysator und die air-Q App, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Menschen zu verbessern. Besonders wichtig sind dabei unsere Entwicklungspartner, mit denen wir  täglich an neuen Lösungen für gesundes und bewusstes Atmen und Leben arbeiten.

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air-Q Luftqualität Messgerät

Luftqualität, alle Luftbestandteile und Umwelteinflüsse mit dem air‑Q überwachen. Für Ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit.