E-Shishas: Was ist dran am Vape-Trend?
Im Gegensatz zum Rauchen einer herkömmlichen Zigarette stoßen E-Shishas von Herstellern wie Elf Bar, Aroma King oder Salt keinen unangenehmen Tabakgeruch aus, sondern verdampfen je nach gewählter Geschmacksrichtung aromatisierte Liquids. Das riecht gut. Genau hier liegt der Trugschluss: Aufgrund des eher angenehmen Duftes wird der Dampf der E-Zigaretten als harmlos eingestuft und die Einweg-E-Zigarette schnell mal Zuhause oder im Büro benutzt. Doch Vapes beinhalten Nikotinsalze und geben Schadstoffe an die Raumluft ab. Wie sehr die Liquids der Einweg-Shishas die Luftqualität beeinflussen, haben wir in unserem Praxistest erkundet.
Hinweis: Wir streben keine gesundheitliche Belehrung an. Wir untersuchen nur die nachprüfbaren Veränderungen der Luftbestandteile beim Vapen.
Einweg-E-Zigaretten – umweltschädlicher als klassische Zigarette
Beim Rauchen von E-Shishas fällt eine Menge Müll an. Denn die eh schon in Plastik verpackten Einweg-E-Zigaretten von Elf Bar, Aroma King, Salt & Co werden nur einmal aktiviert und wenn sie leer sind, entsorgt. Außerdem sind Liquid sowie Akku bereits im Vape enthalten, gehören also eigentlich in den Sondermüll, landen jedoch eher im Plastikmüll oder in öffentlichen Mülleimern.
Das air-Q Experiment: Wie verändert sich die Luftqualität beim Dampfen der Elf Bars & Co. in der Wohnung?
Unser air-Q Lab Experiment fand in einem Wohnzimmer mit etwa 22 m² statt. Vor dem Start unseres Experiments wurde bis 22:30 Uhr gelüftet, sodass alle Werte im Optimalbereich lagen. Anschließend hat unsere Testperson 20 Minuten lang bis ca. 22:50 Uhr bei geschlossenen Fenstern im Innenraum E-Shisha geraucht. Mit dem air-Q science wurden folgende Messwerte beobachtet: Feinstaub (PM₁ – PM₂,₅ – PM₁₀), Kohlenmonoxid (CO), Luftfeuchtigkeit (ρ), Flüchtige Organische Verbindungen (VOC), Sauerstoff (O₂), Kohlendioxid (CO₂) und den air-Q Gesundheitsindex. Dabei ließen wir das Luftmessgerät die Messwerte auch nach dem Vapen bis 23:30 Uhr aufzeichnen. So konnten wir die Entwicklung der Luftqualität im Raum auch nach dem Rauchen der E-Zigarette verfolgen und erkennen, wie lange sich die veränderten Luftbestandteile im Raum hielten.
Wie verändern sich die Messwerte Feinstaub und Kohlenmonoxid beim Vapen von Elf Bar und Aromaking?
Anders als bei Zigaretten oder richtigen Shishas, bei denen Verbrennungsprozesse für einen Kohlenmonoxid- und Feinstaubanstieg sorgen, findet beim Vapen einer Einweg-E-Zigarette lediglich eine Verdampfung statt. Gleich zu Beginn der Testphase stieg die Feinstaubbelastung für Feinstaubpartikel der Größe PM 2,5 leicht von knapp unter 4 μg/m³ auf etwas über 4 μg/m³ an. Ein Peak erreichte der Feinstaubwert gegen dreiviertel elf. Danach sank der Messwert jedoch wieder und schwankte anschließend in einer abwechselnd zunehmenden und abnehmenden Linie. Die Feinstaubbelastung der größeren PM10-Partikel sank hingegen vorerst und nahm im Testverlauf ebenfalls abwechselnd ab und wieder zu. Der relativ niedrige Ausgangswert wurde jedoch während des gesamten Tests nicht wesentlich überschritten und die durchschnittliche Belastung lag bei 3 μg/m³. Unsere Untersuchung zeigt demnach, dass beim Rauchen einer E-Shisha zumindest der schädliche Feinstaub vermieden wird – im Vergleich zum Rauchen einer herkömmlichen Zigarette.
Im Gegensatz zum geringen Anstieg des schädlichen Feinstaubs stieg der Kohlenmonoxidgehalt in der Raumluft beim Vapen der E-Shisha kontinuierlich in einer stufenförmigen Linie an. Kurz vor dem Entzünden der E-Zigarette stellte der air-Q einen Kohlenmonoxidgehalt von knapp über 2,65 mg/m³ fest. Bis zum Erlöschen der Vape erreichte die CO-Belastung 2,725 mg/m³ und stieg bis zum Ende der Versuchsphase bis auf 2,77 mg/m³ – eine Zunahme von 4,5 Prozent. Die durchschnittliche Kohlenmonoxidbelastung lag bei 2,71 mg/m³.
Beeinflusst das Vapen im Raum die Luftfeuchtigkeit?
Beim Rauchen einer E-Zigarette wird Liquid verdampft. Es verändert also seinen Aggregatzustand von flüssig auf gasförmig und wird als Dampf ausgepustet. An der Luft sinkt die Temperatur des Dampfes und das Liquid wird wieder flüssig, demnach steigt auch die Luftfeuchtigkeit im Raum. Während unseres Tests nahmen sowohl die absolute als auch die relative Luftfeuchtigkeit zu. Die absolute Luftfeuchtigkeit stieg durch den Dampf von etwa 7,8 g/m³ auf 9 g/m³ an. Der Durchschnittswert lag bei 8,55 g/m³. Die relative Luftfeuchtigkeit betrug im Durchschnitt 54 Prozent und stieg von etwa 50 auf knapp 60 Prozent an.
Einfluss des Dampfens auf den Messwert Flüchtige Organische Verbindungen
Im Test stiegen die VOCs stark an und überschritten deutlich den empfohlenen Grenzwert von 4.000 ppb. Lag der Anfangswert beim Entzünden der E-Shisha bereits bei 4.000 ppb, erreichte er zum Ende der Testphase seinen Höchststand von über 7.000 ppb – eine Erhöhung um 75 Prozent. VOCs können Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit auslösen. Diese Wirkung kennen Sie vielleicht vom Geruch aggressiver Putzmittel. Ob die VOCs in diesem Falle schädlich sind, können wir nicht sagen, da ein VOC-Sensor sehr empfindlich auf verschiedene Stoffe reagiert. Im besten Fall atmet man “nur” Duftstoffe ein, etwa wie bei einer Duftkerze. Im schlimmsten Fall atmet man gefährliche Aldehyde ein, die sogar krebserregend sein können. Wie gefährlich eine E-Shisha ist, variiert von Liquid zu Liquid.
Wie verändert das Rauchen einer E-Shisha im Innenraum den Sauerstoff- sowie Kohlendioxidgehalt der Luft?
Einen negativen oder positiven Einfluss des Dampfens auf den Sauerstoffgehalt in der Raumluft konnte der air-Q nicht nachweisen. Der Messwert lag im Durchschnitt bei 20,79 Prozent. Die Messlinie zeigt dabei keinen Anstieg oder Gefälle. Der Kohlendioxidgehalt nimmt hingegen konstant zu und steigt von anfänglich 750 ppm beim Aktivieren der Einmal-E-Zigarette auf etwa 1.000 ppm gegen 23:40 Uhr. Eine Zunahme von ca. 33 Prozent. Allerdings steigt der CO² Gehalt in einem Raum immer an, wenn sich eine atmende Person darin befindet, daher können wir den leichten Anstieg nicht der E-Zigarette allein zuordnen.
Was verrät der air-Q Gesundheitsindex über die Messwertentwicklung während des Dampfens?
Nach dem Lüften ist ausreichend Sauerstoff im Testraum – sowohl der Gesundheitsindex als auch der Leistungsindex liegen bei 32 Prozent. Dieser Wert fällt rapide auf 0 und erholt sich während der gesamten Testzeit nicht mehr.
Fazit
Das Rauchen einer E-Zigarette im Innenraum beeinflusst nachweislich die Luftqualität. Viele Messwerte reagierten auf den Dampf und stiegen stark an, wie VOC oder Kohlendioxid. Der Gesundheits- und Leistungsindex wird ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen, da relevante Messwerte Grenzwerte im Versuch überschritten haben. Wir empfehlen daher, auf das Vapen in Räumen zu verzichten oder zumindest die Fenster dabei zu öffnen oder im Anschluss des Rauchens ausgiebig zu lüften, um die angestiegenen Schadstoffwerte zu reduzieren. Dennoch hat Vapen einen vergleichsweise ungefährlichen Einfluss auf die Raumluft, wie das Rauchen von Tabak. Beispielsweise ist die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung nicht gegeben, wie es bei echten Verbrennungen der Fall ist. Wir empfehlen natürlich komplett rauchfrei zu leben, um sich und der Umwelt nicht zu schaden.
Beitragsbild: air-Q Bearbeitung/ canva.com