Brennende Duftkerze mit Lavendel auf der rechten Seite, links das Luftmessgerät air-Q vor einem braunen Hintergrund
Testmessungen

air-Q Lab Praxistest: Wie ungesund sind Duftkerzen?

In unserem Halloweenspecial sind wir der Frage auf den Grund gegangen: Ob Duftkerzen und Co. gesundheitsschädlich, sogar krebserregend sein können. Wie sehr die brennenden Kerzen die Qualität der Raumluft verändern, haben wir nun nachgemessen. Die Ergebnisse gibt es hier.

Autor:

Undine Jaehne

Datum:

3.11.2023

Duftkerzen zaubern schnell eine gemütliche Atmosphäre, doch mit dem süßlichen Duft verbreiten sich auch Schadstoffe. In unserem separaten Beitrag haben wir uns die Risiken genauer angeschaut und suchten nach gesunden Alternativen. Da wir es ganz genau wissen wollten, haben wir die Auswirkungen in einem Selbsttest nachgestellt und mit unserem Luftmessgerät air-Q aufgezeichnet.

Duftkerzen im air-Q Test: Schadstoffentwicklung in der Raumluft

Wir untersuchten, wie sich die Verwendung von Duftkerzen auf die Raumluft auswirkt. Hierfür haben wir in einem etwa 22 m² großen Raum ein Praxisexperiment gestartet. Bevor wir die handelsüblichen Duftkerzen (Ikea Teelichter mit Duft) anzündeten, lüfteten wir kurz. Als die relevanten Messdaten eine gute Ausgangsbasis zeigten, entzündeten wir gegen 21:15 Uhr die 5 Duftkerzen. Dabei platzierten wir zwei Kerzen direkt neben dem Luftmessgerät air-Q und drei weitere auf einem Tisch. Das Experiment ließen wir bis 23 Uhr laufen.

Testergebnisse Kohlenmonoxid-Entwicklung durch Duftkerzen

Grafik Luftmessung air-Q Messwert Kohlenmonoxid
Durch die Verwendung von Duftkerzen steigt der Kohlenmonoxid-Gehalt im Raum

Der Sensor für Kohlenmonoxid reagierte deutlich, während die Duftkerzen brannten. Bereits kurz nach Testbeginn stieg die Anzeige konstant an: von anfangs 0,7 auf etwa 1,3 μg/m³. Dies bedeutet eine Erhöhung um 85,7 Prozent. Der durchschnittliche Kohlenmonoxidgehalt im Raum betrug 1,05 μg/m³. Duftkerzen entziehen dem Raum demnach konstant Sauerstoff und reichern ihn mit Kohlenmonoxid an.

Testergebnisse Feinstaubbelastung durch Duftkerzen

Grafik Luftmessung air-Q Messwert Feinstaub
Das Messgerät air-Q detektierte schwankende Feinstaubwerte

Auch die Feinstaub-Werte veränderten sich während des Testzeitraums. Im Gegensatz zum Kohlenmonoxid stieg der Wert nicht stetig an, sondern zeigte einen kontinuierlichen Wechsel von ansteigenden und abfallenden Werten. Wobei der Anfangswert stets überschritten blieb. Der air-Q detektierte sowohl große Feinstaubpartikel (PM₁₀) als auch feine Bestandteile (PM₂,₅), beide Partikelgrößen verhielten sich ähnlich. Während ein Minimum von 6 bis 7 μg/m³ am Anfang ablesbar war, stiegen die Werte immer wieder an und erreichten einen Peak von 26 bis 28 μg/m³ gegen 22:50 Uhr. Die Feinstaub-Werte nahmen demnach um 300 Prozent zu.

Testergebnisse VOC-Belastung durch brennende Kerzen

Grafik Luftmessung air-Q Messwert VOC
Duftkerzen setzen VOC frei

Bereits zu Beginn des Testzeitraums stiegen die Messwerte der Flüchtigen Organischen Verbindungen (VOC) innerhalb weniger Minuten von 29.000 auf 60.000 ppb an. Dies bedeutet einen Anstieg um 106,9 Prozent im Vergleich zum Ausgangswert. Danach zeigte der air-Q relativ konstante Werte auf einem Plateau bei ca. 60.000 ppb. Nach etwa einer Stunde sanken die VOC-Werte wieder ab, sodass gegen Versuchsende die VOC-Belastung bei ca. 35.000 ppb lag – noch immer ein Plus von 20,7 Prozent im Vergleich zum Ausgangswert. Die durchschnittliche Höhe betrug 51.738 ppb.

Testergebnisse Stickstoffdioxide in der Raumluft durch Duftkerzen

Grafik Luftmessung air-Q Messwert Stickstoffdioxide
Das Verbrennen von Duftkerzen setzt Stickstoffdioxide frei

Auch der Schadstoff Stickstoffdioxid, der Asthma und Allergien verstärken kann, stieg während des Tests deutlich an: von 19 auf 62 µg/m³. Zunächst stieg der Wert in einer konstanten Kurve an, erreichte kurz nach 22 Uhr seinen Höhepunkt und flachte danach leicht ab – auf ca. 55  µg/m³. Der empfohlene Grenzwert liegt bei 40 und wird somit durch die Duftkerzen um etwa 1/3 überschritten. Trotz leichtem Abfallen des Höchstwertes sank die Belastung nicht mehr unter den Grenzwert.

Fazit

Duftkerzen beeinflussen die Schadstoffbelastung in Innenräumen merklich. Zudem kann eine langfristige Auswirkung über mehrere Stunden nachgewiesen werden. Dies zeigt, dass die Dekorationsobjekte eine Schadstoffquelle sind. Neben Feinstaub, VOC und Stickstoffdioxid können die enthaltenen Duftstoffe die Gesundheit sowie Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und sogar Allergien hervorrufen bzw. verstärken. Mit einem Luftmessgerät wie dem air-Q detektieren Sie die Schadstoffe in Ihren Räumen und finden heraus, wann Grenzwerte überschritten werden. Dank der intuitiven LED-Ampel und den detaillierten Auswertungen erfahren Sie, wann es Zeit für einen Luftaustausch im Zimmer ist und welche Luftschadstoffe in der Luft schweben.

Duftkerzen sicher benutzen: Der air-Q misst die Schadstoffe in der Luft
air-Q Lab Praxistest: Wie ungesund sind Duftkerzen?
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