Tipp 1: Gas sparen mit einer funktionsstarken Heizung
Eine funktionierende Heizung ist natürlich Voraussetzung, um Gas und Heizkosten zu sparen. Warten, entlüften und reinigen Sie Ihre Heizung deshalb regelmäßig. Wenn Ihre Heizung unregelmäßig warm wird und Gluckergeräusche erklingen, ist wahrscheinlich Luft im Heizungssystem. Dann wird es Zeit, diese zu entlüften. Mit einem Entlüfterschlüssel können Sie das problemlos selbst bewerkstelligen. Damit der Wasserdruck stimmt, überprüfen Sie ihn sowohl vor als auch nach dem Entlüften und füllen Sie, falls nötig, Wasser nach.
Wasserdruck prüfen & nachfüllen
Die Faustregel für den Wasserdruck von Heizungen ist: Damit eine Heizungsanlage einen Höhenunterschied von zehn Metern bewältigen kann, benötigt sie einen Wasserdruck von mindestens 1 Bar. Für ein Einfamilienhaus oder eine Wohnung sollte der Druck zwischen 1,5 und 1,8 bar liegen. Überprüfen Sie zunächst das Manometer Ihrer Heizungsanlage, bevor Sie Heizungswasser nachfüllen. Oft gibt es als Orientierung eine Markierung, die den idealen Bereich anzeigt.
Nachdem Sie den Wasserdruck überprüft haben, müssen Sie die Umwälzpumpe abstellen und die Thermostatventile Ihrer Heizungskörper auf die höchste Stufe stellen. Verbinden Sie anschließend die Heizungsanlage mit dem Wasserhahn – entweder über eine feste Verbindung mit dem Frischwasser-System oder mit einem Gartenschlauch. Nun können Sie den Einfüllstutzen an der Heizungsanlage öffnen und ausreichend Wasser nachfüllen.
Tipp 2: Heizungseinstellungen anpassen & Heizkostenabrechnung reduzieren
Wer eine eigene Heizungsanlage besitzt, sollte diese an das jeweilige Gebäude und den eigenen Rhythmus anpassen – das spart zwischen 10 und 15 Prozent Energie ein. Programmieren Sie Ihr persönliches Heizprofil mit einer zugeschnittenen Zeitsteuerung und bestimmen Sie Heizphasen sowie Absenkungszeiten.
Schalten Sie Ihre Heizung im Sommer komplett ab oder stellen Sie auf einen reinen Warmwasserbetrieb.
Tipp 3: Lassen Sie die Heizkörper frei
Ist der Heizkörper zugestellt, durch Möbel, Vorhänge oder auf der Heizung trocknende Textilien, dann staut sich die Wärme hinter diesem Hindernis. Die warme Luft kann sich nicht gleichmäßig im Raum ausbreiten oder ungehindert zirkulieren. Daher dauert es länger, den Raum zu beheizen. Es gilt: Lassen Sie die Heizkörper frei und halten Sie mit Möbeln & Co. mindestens einen 30-cm-Abstand. Verzichten Sie auch auf eine Heizkörperverkleidung oder bodenlange Gardinen, wenn diese die Heizung abdecken.
Profi-Tipp: Reinigen Sie Ihre Heizung regelmäßig – auch zwischen den innenliegenden Lamellen. Hier können sich Staub und Flusen absetzen, die eine optimale Wärmeabgabe verhindern.
Tipp 4: Heizen Sie einzelne Räume unterschiedlich
Je nach Raumnutzung benötigen Sie unterschiedliche Temperaturen. Schließlich darf es im Wohnzimmer beim Fernsehabend wärmer als im Schlafzimmer unter dem Federbett sein. Passen Sie daher die Einstellung Ihrer Heizung an die Raumnutzung an und verzichten Sie darauf, Flure oder ungenutzte Räume zu heizen. Das senkt Ihren Energiebedarf und hilft dabei, Heizkosten zu sparen. Schließen Sie außerdem die Türen der beheizten Räume, damit keine Wärme entweichen kann.
Unsere Temperaturempfehlungen pro Raum:
- Schlafzimmer 16 – 18 Grad
- Küche 18 – 20 Grad
- Wohnzimmer 20 – 22 Grad
- Bad – 22 Grad
Achtung: Länger unbeheizte Räume bergen ein Schimmelrisiko. Deshalb sollten Sie diese Räume im Winter hin und wieder mal für ein paar Stunden stärker heizen sowie lüften. Überprüfen Sie die absolute und relative Luftfeuchtigkeit mit einem Luftmessgerät, beispielsweise dem air-Q. So erkennen Sie, wann es Zeit für einen Luftaustausch ist, sparen durch bedarfsgesteuertes Lüften Heizkosten und verhindern Schimmelbildung.
Tipp 5: Gas sparen durch bedarfsorientiertes Heizen
Heizen Sie außerdem nur dann, wenn es nötig ist. Denn wenn Sie nicht in Ihrer Wohnung oder in Ihrem Haus sind, müssen die Räume auch nicht hochgeheizt sein. Wer die Temperatur senkt, senkt auch seine Heizkosten und somit die Heizkostenabrechnung.
Der weit verbreitete Mythos “Heizung nachts anlassen, um Energie zu sparen” stimmt so nicht. Denn generell gilt: Wer weniger heizt, kann Energie sparen und hat weniger Kosten. Schalten Sie daher die Heizung immer aus, wenn Sie schlafen, auf Arbeit sind oder länger Ihre Wohnung verlassen.
Mit einem programmierbaren Thermostat können Sie die genaue Temperatur und sogar eine Zeitsteuerung festlegen. So regelt das Thermostat beispielsweise, dass Ihre Heizung über Nacht oder wenn Sie auf Arbeit sind, im Sparmodus läuft oder sogar lieber ausgeschaltet wird! Legen Sie über die Zeitschaltuhr fest, dass die Heizung z. B. um 6 Uhr anspringt, wenn Sie um 7 Uhr aufstehen und warme Räume genießen wollen. Ebenso können Sie die Heizung zeitgesteuert deaktivieren z. B. eine Stunde oder halbe Stunde bevor Sie gehen, denn die Heizung strahlt noch lange Wärme ab, auch wenn Sie aus ist.
Tipp 6: Richtig lüften & Luftqualität/Raumtemperatur prüfen
Leider wird dieser Punkt oft unterschätzt. Ein angeklapptes Fenster sorgt für weniger Frischluft, als man denkt und hat einen extrem starken Wärmeverlust zur Folge. Setzen Sie stattdessen auf regelmäßiges, aber kurzes Stoßlüften. Mit einem Luftmessgerät, das Kohlendioxid (CO₂) misst, können Sie genau nachvollziehen, wann die Luft verbraucht und es Zeit zum Lüften ist und auch wann Sie das Fenster zumachen können, um keine unnötige Wärme zu verlieren. Einige Geräte messen nicht nur die Luftqualität, sondern auch die Temperatur, sodass Sie auch überprüfen können, ob es zu warm wird.
In diesem Winter mit der Gaskrise lohnt es sich, alles genau im Blick zu haben und zu verfolgen. Denn Heizen war noch nie so kostspielig.
Tipp 7: Verwenden Sie (elektronische) Thermostate richtig
Verwenden Sie ein elektronisches Thermostat – das spart etwa 10 Prozent Energie gegenüber einem normalen Thermostat ein. Stellen Sie Ihr elektronisches Thermostat auf die gewünschte Raumtemperatur ein. Orientieren Sie sich dabei an unseren Temperaturempfehlungen. Denn mit jedem Grad, den Sie weniger einstellen, reduzieren Sie Ihren Verbrauch nochmal um etwa 6 Prozent. Das senkt merklich ihren Energiebedarf.
Elektronische Thermostate zeigen keine Stufen an, sondern die Temperatur. So können Sie Ihre Temperatureinstellung genau justieren. Normale Thermostate zeigen hingegen Stufen an. Was diese Stufen bedeuten und wie Sie die passende Temperatur finden, zeigt unsere Grafik.
Der Abstand zwischen den einzelnen Stufen beträgt jeweils etwa 4 Grad und die kleinen Striche zwischen den Stufen sind daher jeweils 1 Grad.
Tipp 8: Gas sparen bei einer Fußbodenheizung
Bei Ihrer Fußbodenheizung müssen Sie zur Planung der Heizzeiten die lange Vorlaufzeit beachten. Sind die Böden jedoch warm, dann halten Sie diese Energie auch lange. Auch hier sind daher Zeitschaltuhren und Heizprofile ideal. Steigern Sie die Temperatur, wenn Sie noch nicht da sind oder noch schlafen. Manche Fußbodenheizungen benötigen mehrere Stunden, um die gewünschte Temperatur zu erreichen. Sie können Sie allerdings mindestens eine Stunde bevor Sie das Haus verlassen ausschalten, denn Ihre Fußbodenheizung wird noch lange Wärme abgeben.
Tipp 9: Achten Sie auf die Wärmedämmung von Heizungsrohren & Heizkörpernischen
Stellen Sie sicher, dass Ihre Heizungsrohre gut gedämmt sind. Schon ein paar Meter ungedämmtes Rohr, die z. B. den kalten Keller durchlaufen, können zu einem enormen Wärmeverlust führen. Mit einer Dämmung senken Sie merklich Ihre Heizkostenabrechnung. Denn wer seine Rohre dämmt, spart pro Meter Rohr bis zu 20 Euro im Jahr an Heizkosten ein.
In alten Gebäuden gibt es außerdem häufig Heizkörpernischen in Außenwänden, die noch nicht gut gedämmt sind. Geringe Wandstärken und heiße Heizkörper vervielfachen den Wärmeverlust – pro Jahr verlieren Sie pro Quadratmeter etwa 15 Euro Heizwärme. Hier hilft nur eine gute Dämmung, etwa mit Polyurethanplatten oder Aerogelmatten. Idealerweise sollte auf der Dämmung eine Aluminium-Kaschierung angebracht sein, die die Wärmestrahlung zur Raumseite reflektiert. Achten Sie darauf, dass die Dämmstoffe an allen Seiten luftdicht mit der Wand abschließen, da sonst eine erhöhte Schimmelgefahr besteht.
Tipp 10: Kontrollieren Sie die Dämmung von Fenster, Türen & Rollladenkästen
Auch undichte Türen, Fenster und Rolllädenkästen begünstigen eine unangenehme Zugluft, wodurch Wärme verloren geht. Prüfen Sie, ob Ihre Fenster & Co. gut abgedichtet sind, indem Sie entweder eine Kerze davor platzieren oder ein Blatt einklemmen. Flackert die Flamme oder können Sie das Papier selbst bei geschlossener Tür oder Fenster problemlos herausziehen, so ist es undicht und die Wärmedämmung ist gleich Null. Dann hilft es, die Fensterflügel nachzujustieren oder die Dichtung zu erneuern. Zugluft an Türen stoppen Sie mit einem sogenannten Kältefeind.
Auch eine Dämmung Ihres Rollladenkastens lohnt sich. Denn jeder gedämmte Quadratmeter spart bis zu 15 Euro pro Jahr ein. Sie können entweder einen individuellen Formteil, eine flexible Dämmplatte oder Hochleistungsdämmplatten aus Polyurethan sowie Phenolharz verwenden, die eine geringere Wärmeleitfähigkeit besitzen.
Wir wünschen Ihnen ein erfolgreiches Energiesparen im Herbst und Winter und eine geringer ausfallende Betriebskostenabrechnung im kommenden Jahr.
(Beitragsbild: Evgen_Prozhyrko from Getty Images/ canva.com)