Teelichtofen mit brennenden Teelichtern auf der rechten Bildhälfte. Auf der linken Bildhälfte Text über verschwommenem Hintergrund: "Können Teelichtöfen funktionieren?"
Luftqualität

Lohnt sich ein Teelichtofen?

Heizen wird in der Gaskrise immer teurer. Viele bangen vor der kommenden Nebenkostenabrechnung und suchen nach Alternativen, die Heizkosten einsparen. Ein Spar-Trend ist die Teelichtheizung. Wie die Öfen funktionieren, welche Vor- und Nachteile sie haben und ob die kleinen Heizkörper eine gesunde Alternative sind, haben wir uns angeschaut.

Autor:

Undine Jaehne

Datum:

7.10.2022

Heizen mit einem Teelicht und einem umgedrehten Blumentopf – das soll funktionieren? Die DIY-Heizungen werden vor allem in den Sozialen Medien propagiert und hier werden Anleitungen zum Selberbauen einer Blumentopfheizung verbreitet. Die Idee hinter den Tonheizungen: Die Wärme des Teelichts soll im Raum besser verteilt werden, statt einfach nur nach oben zu steigen. Ein Wermutstropfen vorweg: Selbst die Verfechter geben zu, dass die Teelichtöfen nicht so warm werden wie echte Heizungsanlagen. Dennoch sollen sie merklich den Raum erwärmen.

Wie baut man eine Teelichtheizung?

Diese Utensilien brauchen Sie für Ihre Blumentopfheizung:

  • 2 unterschiedlich große Blumentöpfe
  • 1 Schale mit Loch
  • 1 Gewindestange
  • Muttern zur Befestigung
  • Bohrschrauber mit Steinbohrer

Sie brauchen eine Schale mit einem mittigen Loch. Hier können Sie eine Blumentopfschale verwenden. Das wird der Boden. In das Loch der Schale stecken Sie eine mit einem Gewinde versehene Stange. An dieser befestigen Sie zwei unterschiedlich große, übereinander gestülpte Blumentöpfe mit der Öffnung zur Schale hin. Verschrauben Sie die Töpfe mit einer Mutter. Der kleinere Topf wird in den größeren gesteckt und ist somit der innere Topf. Für eine optimale Wärmeverteilung können Sie in den äußeren Topf Löcher bohren, durch die die erwärmte Luft besser entweichen kann. Auf die Schale stellen Sie mehrere Teelichter. Fertig ist Ihre Teelichtheizung.

Sie können Ihren Teelichtofen auch mit nur einem Topf bauen, die Wärmeleistung wird dadurch nicht stark beeinträchtigt.

Wie funktioniert ein Teelichtofen?

Sind die Teelichter angezündet, steigt die Wärme nach oben und sammelt sich unter den Blumentöpfen. Die Wärme, die von den einzelnen Flammen ausgeht, erhitzt nun die Luft unter den Töpfen und den Topf selbst. Das Material der Töpfe speichert die Wärme und gibt sie in Form von Wärmestrahlung gleichmäßig und über einen längeren Zeitraum in alle Richtungen ab. Jetzt können Sie Ihre Hände oder Füße an den Miniaturofen halten und die wohlige Wärme genießen.

Wie effektiv sind Teelichtöfen?

Während unter dem inneren Topf Temperaturen bis zu 80 Grad erreicht werden können, je nach Anzahl der Teelichter, verringert sich die Temperatur des äußeren Topfes bereits auf 50 Grad. Das bedeutet, je weiter Sie sich von Ihrem Teelichtofen weg bewegen, desto weniger Wärmeleistung werden Sie spüren. Demnach wird die Heizleistung eines einzelnen Teelichtofens nicht ausreichen, um einen Raum tatsächlich zu erwärmen. Ein Teelicht besitzt in etwa eine Heizleistung von 40 Watt. Sie benötigen jedoch etwa 75 Watt pro Quadratmeter, um die Luft in einem Raum auf 20 Grad zu erwärmen. Der Teelichtofen kann aber helfen, die empfundene Temperatur (Raumtemperatur / Strahlungstemperatur) vor allem in unmittelbarer Nähe des Miniaturofens zu erhöhen. 

Mehr als ein gemütlicher Handwärmer und eine schicke Variante, Kerzenschein in die Wohnung zu bringen, ist ein solcher Teelichtofen also leider nicht.

Welche Vorteile oder Nachteile bietet ein Teelichtofen?

Vorteile auf einen Blick:

  • Da der Teelichtofen sehr klein ist, kann er überall platziert werden. Er passt perfekt auf einen Schreibtisch oder eine Kommode.
  • Die Anschaffungskosten sind sehr gering und lassen sich schnell im nächsten Baumarkt besorgen.
  • Der Tontopf verhindert, dass die Kerzenwärme direkt nach oben steigt. Vielmehr wird die Wärme gesammelt und langsam an die Umgebung abgegeben.
  • Durch die größere Oberfläche des Teelichtofens entsteht eine verbesserte und gleichmäßige Wärmeverteilung.
  • Wenn der Topf nicht direkt berührt wird, besteht eine deutlich geringere Verbrennungsgefahr als beim Erwärmen an der Teelichtflamme.

Nachteile auf einen Blick:

  • Ein Teelichtofen funktioniert mit einer offenen Flamme, die nie unbeobachtet brennen sollte, um einen Wachsbrand zu verhindern.
  • Eine einzelne Teelichtheizung reicht nicht aus, um einen Raum effektiv zu erwärmen.
  • Beim Verbrennen eines Teelichts gelangen Luftschadstoffe wie Flüchtige Organische Verbindungen (VOC) und Feinstaub in die Raumluft und man muss öfter lüften.

Beeinflusst ein Teelichtofen die Luftqualität in Innenräumen?

Durch das Verbrennen des Teelichts steigen Luftschadstoffe auf und reichern die Raumluft an. Inwieweit diese die Luftqualität negativ beeinflussen, können Sie mit einem Luftmessgerät wie dem air-Q überprüfen. Derzeit führen wir einen Praxistest mit einer Teelichtheizung durch. Die Ergebnisse unseres air-Q Lab erfahren Sie hier in den nächsten Wochen.

Luftmessgerät air-Q mit leuchtenden LED-Anzeigen vor weißem Hintergrund
Das Luftmessgerät air-Q misst die Qualität der Raumluft, wenn Ihr Teelichtofen in Betrieb ist.

(Beitragsbild: Natalie Lament | Privatfoto)

Referenzen
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