Gebäude bzw. Büroräume und deren Luftqualität können krank machen. Müdigkeit, Erschöpfung, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, gereizte Schleimhäute, Schwindel und Übelkeit sowie eine erhöhte Reizbarkeit summieren sich im Sick Building Syndrom. Als Auslöser gilt ein schlechtes Raumklima im Allgemeinen. Doch auch Schadstoffe, Verunreinigungen, Ausdünstungen oder ein erhöhter Lärmpegel fördern die Symptome.
Welche Faktoren bestimmen das Raumklima am Arbeitsplatz?
Das Raumklima setzt sich aus verschiedenen, einzelnen Komponenten zusammen: Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität. Eine gute Luftqualität am Arbeitsplatz ist maßgeblich für gute Arbeitsergebnisse. Doch einige Werte wie die Wohlfühltemperatur unterliegen der subjektiven Wahrnehmung und sind daher sehr unterschiedlich. Daher ist es oft schwer, die optimalen Voraussetzungen für alle im Großraumbüro zu schaffen. Unsere Angaben verstehen sich demnach als Richtwerte.
Die optimale Temperatur am Arbeitsplatz
Die Temperatur lässt sich zwar mittels Thermometer gut bestimmen, hierbei handelt es sich jedoch um ein subjektives Empfinden. Während der eine Kollege im Pulli friert, ist der anderen Kollegin selbst im T-Shirt die Raumtemperatur zu hoch. Als optimale Temperatur für einen produktiven Arbeitstag sollten im Büro 21 bis maximal 24° C eingestellt sein. Ist es deutlich wärmer oder kälter, sinken die Konzentration und Leistungsfähigkeit. Im Sommer sollte die Raumtemperatur die 26°C-Marke nicht überschreiten.
Außerdem sollten größere Temperaturschwankungen vermieden werden. Denn diese belasten den Körper. Schirmen Sie also Ihren Arbeitsplatz gegenüber der Wärmestrahlung (z. B. starke Sonne) ab oder wirken Sie einem Auskühlen der Räumlichkeiten entgegen.
Eine ausreichende Luftfeuchtigkeit im Büro
Die Luftfeuchtigkeit im Büro sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Sowohl eine zu hohe als auch eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit bringen verschiedene Auswirkungen mit sich. So begünstigt eine zu hohe Luftfeuchtigkeit die Bildung von Schimmel und bringt gesundheitliche Probleme vor allem für Asthmatiker und Allergiker mit sich. Eine zu niedrige Lufttemperatur wirkt sich ebenfalls auf die Gesundheit aus. Ist in der Raumluft zu wenig Feuchtigkeit, trocknen die Schleimhäute der Mitarbeiter im Büro schneller aus. Dadurch sind Sie anfälliger für Krankheitserreger, die sich über trockene Luft besser verteilen können. Liegt die Luftfeuchte lediglich zwischen 20 und 35 Prozent, ist die Ansteckungsgefahr etwa dreimal so hoch wie bei einer mittleren Raumluftfeuchte von 50 Prozent.
Wir empfehlen daher, die Luftfeuchtigkeit mit einem Luftmessgerät wie dem air-Q zu überwachen und bei Bedarf mit einem Luftbefeuchter oder einem Luftentfeuchter zu regulieren. Auch das Aufstellen von Zimmerpflanzen kann helfen, die Luftfeuchtigkeit im Büro zu verbessern.
Eine schadstofffreie Luftqualität für gute Arbeitsergebnisse
Die Luftqualität im Büro wird von folgenden Faktoren und Schadstoffen beeinflusst:
- Sauerstoff
- Feinstaub
- Schadstoffe (beispielsweise VOCs, die aus Möbeln & Bodenbelägen ausdünsten)
- Krankheitserreger
- Schimmelsporen
Büromöbel, Tapeten, Bodenbeläge oder Drucker können flüchtige gesundheitsschädliche Substanzen (VOCs) ausdünsten. Diese sollten Sie reduzieren und als Prävention gegen eine Überschreitung der Grenzwerte regelmäßig für einen Luftaustausch sorgen. Ein weiterer Schadstoff im Büro ist Feinstaub, der aufgrund der kleinen Partikelgröße neben der Lunge weitere menschliche Organe direkt erreichen und schädigen kann. Aber auch Gerüche aus der Gemeinschaftsküche können die Raumluft beeinflussen. Steigt die Belastung durch diese Schadstoffe, sinkt die Qualität des Büroklimas.
Wie lässt sich das Raumklima im Büro verbessern?
Plagen Sie Müdigkeit, Konzentrationsstörungen oder Kopfschmerzen, ist die Luftqualität im Büro zu schlecht. Es ist höchste Zeit für einen Luftwechsel. Doch bereits bevor Sie eine schlechte Luftqualität spüren, können Luftschadstoffe Ihre Leistungsfähigkeit beeinflussen. Was gegen schlechte Luft im Büro hilft, verraten wir Ihnen jetzt.
Regelmäßiges Stoßlüften
Eine regelmäßige Frischluftzufuhr ist enorm wichtig für das Raumluftklima, um CO₂, Schadstoffe sowie Keime und virushaltige Aerosole abzuführen und durch frische Außenluft zu ersetzen. Je mehr Frischluft im Büro ist, desto stärker werden die Krankheitskeime in der Raumluft verdünnt. Ein konstantes CO₂-Monitoring reduziert die Gefahr, indem Sie bei einer Überschreitung des Grenzwertes gewarnt werden und entsprechend handeln können. Um ein mögliches Infektionsrisiko in Ihrer Arbeitsumgebung zu erkennen, hilft Ihnen der air-Q Virenfrei-Index. Wie der Index funktioniert, erfahren Sie in unserem Beitrag.
Natürlich geht es in den Wintermonaten gleichzeitig um Energieverbrauch und -kosten, die trotz Lüftungsnotwendigkeit nicht explodieren sollten. Wir empfehlen situatives Stoßlüften mit weit geöffneten Fenstern und am besten auch mit geöffneten Türen. Hierfür reichen bereits drei Minuten für den Luftaustausch aus. Daher ist der Verlust an Heizenergie eher minimal. Von einer Lüftung über ein dauerhaft gekipptes Fenster raten wir hingegen dringend ab. Durch das gekippte Fenster kann kein ausreichender Luftaustausch gewährleistet werden. Außerdem entweicht so unnötig Wärme, die Wände kühlen aus und aufgrund des sich bildenden Kondenswassers kann es zu Feuchteschäden oder Schimmelpilzbefall kommen.
Pflanzen am Arbeitsplatz
Grünpflanzen sind eine weitere effektive Methode, um das Raumklima zu verbessern. Sie produzieren Sauerstoff, erhöhen die Luftfeuchtigkeit und können sogar Schadstoffe aus der Luft filtern. Wir haben verschiedene Grünpflanzen und deren Auswirkung auf die Luftqualität getestet, die Ergebnisse zum Drachenbaum und Bogenhanf finden Sie in unseren gesonderten Beiträgen.
Luftbefeuchter & Luftentfeuchter
Mit einem Luftentfeuchter lässt sich die Luftfeuchtigkeit eines Raumes senken, indem der Luft Feuchtigkeit entzogen wird. Diese Geräte sind eher unüblich für den Praxisgebrauch im Büro, da hier eher das Problem zu trockener Raumluft herrscht. Mit einem Luftbefeuchter heben Sie hingegen die Feuchtigkeit der Raumluft an, indem ihr Wasser beigemengt wird.
Luftreiniger
Luftreiniger filtern schädliche Partikel aus der Luft in Ihren Büro- und Geschäftsräumen. Verschiedene Filter wie etwa Aktiv-Kohle-Filter, Feinstaubfilter, Ionisationsgeräte oder Luftbefeuchter mit Filtern säubern die Luft und beeinflussen somit aktiv die Luftqualität. Idealerweise ergänzen Sie ein air-Q Luftmessgerät mit einem Luftreiniger. So können Sie den Reiniger bedarfsorientiert einsetzen, wenn das Luftmessgerät Handlungsbedarf meldet.
Schadstofffreie Büroausstattung
Um eine Belastung durch VOC-ausdünstende Möbel und Technik zu verhindern, sollten Sie beim Kauf der Einrichtung auf emissionsarme Produkte sowie Materialien achten. Hierbei helfen Gütesiegel wie der „Blaue Engel“ oder das „EU Ecolabel“. Mit diesen Siegeln ausgezeichnete Produkte unterliegen strengen Kontrollen.
Luftmessung
Behalten Sie die Entwicklung der Raumluft in Ihrem Büro im Blick und prüfen Sie relevante Luftbestandteile mit einem Luftmessgerät wie dem air-Q. Erreichen die Messwerte die hinterlegten Grenzwerte, sendet Ihnen das Messgerät eine Warnmeldung per App und zeigt die Entwicklung leicht erfassbar über ein LED-Ampelsystem an. Neben bis zu 14 Messwerten gibt der air-Q Auskunft zu Ihrem Leistungs- und Gesundheitsindex sowie der Virenbelastung im Raum.
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