Gelbes Quietscheendchen auf Badewannenrand vor blauer Wand – in den Fugen bilden sich Schimmelsporen
Luftqualität

Muffiger Geruch in der Wohnung ohne sichtbaren Schimmel? – Das sollten Sie jetzt tun!

Riecht es in Ihrer Wohnung muffig, pilzig oder erdig, Sie können jedoch keinen Schimmel sehen? Trotzdem könnte ein verdeckter Schimmelpilzbefall die Ursache für den Geruch sein. Wir klären die wichtigsten Fragen rund um einen möglichen Schimmelbefall in Innenräumen und geben Tipps, wie Sie einem Schimmelausbruch vorsorgen.

Autor:

Undine Jaehne

Datum:

10.2.2023

Wie entsteht Schimmelgeruch in der Wohnung?

Oft wird ein Schimmelbefall erst durch einen auffälligen Pilzgeruch entdeckt. Die muffige Note entsteht, wenn die Schimmelsporen flüchtige organische Verbindungen mikrobiellen Ursprungs, sogenannte MVOC (Englisch für microbial volatile organic compounds), absondern. Es handelt sich um Stoffwechselprodukte oder Gase, die unter anderem verschiedene chemische Verbindungen wie Ketone oder Alkohole enthalten. Diese MVOCs sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen, lassen jedoch den Schaden erahnen.

Wie riecht Schimmel?

Es gibt verschiedene Schimmelpilzarten, deren Geruch variiert. Schimmelsporen und Bakterien vermengen sich, dabei entstehen verschiedene Geruchsnoten: etwa muffig, modrig, abgestanden, pilzig, süßlich-faulig, hefig, dumpf-schimmelig oder feucht-erdig. Je nach Ausprägung des Geruchs können verschiedene Quellen vorliegen, die sich unterschiedlich auf die Gesundheit der Bewohner auswirken.

Schimmel versteckt sich oft hinter Möbeln & wird zunächst nur über den muffigen Geruch wahrgenommen.

Sind Schimmelsporen in der Wohnung gefährlich?

Laut Umweltbundesamt sind Schimmelpilzsporen grundsätzlich in allen Innenräumen vorhanden, da sie zur Zersetzung organischer Materialien beitragen und daher zu unserer natürlichen Umwelt gehören. Ist die Raumluft trocken, ruhen sie. Da die kleinen Teilchen besonders zäh sind, überleben sie auch bei längeren Trockenperioden. Steigt jedoch die Feuchtigkeit im Raum, wachsen die Sporen und sondern den typisch modrigen Geruch ab.

Schimmelsporen können empfindlich reagierende Personen & Allergiker gesundheitlich belasten.

In erster Linie reduziert der durch die Schimmel-MVOCs ausgelöste Geruch in der Wohnung die Lebensqualität in den betroffenen Räumen. Je nach Umfang des Schimmelbefalls können zudem negative gesundheitliche Auswirkungen auftreten. Besonders empfindliche Personen, Asthmatiker und Allergiker reagieren auf Schimmelsporen in der Atemluft mit verschleimten Atemwegen, einem Erkältungsgefühl, Kopfschmerzen oder einer reduzierten Leistungsfähigkeit und einem beeinträchtigten Wohlbefinden.

Welche Ursachen gibt es für eine Schimmelbildung?

Damit Schimmelpilze in Gebäuden wachsen können, benötigen sie eine Nahrungsgrundlage. In den meisten Fällen verursacht ein Überschuss an Feuchtigkeit und damit ein großes Nahrungsangebot den Befall.

Die häufigste Ursachen für einen Schimmelbefall und den muffigen Geruch sind daher:

  • nicht vollständig ausgetrocknete Zellulose bei Tapeten, Holz, Gipskartonplatten etc.
  • undichte Wasserer-/Heizungs- & Abwasserleitungen
  • starker Wasserschaden durch einen Rohrbruch
  • undichte Fenster oder eine defekte Gebäudehülle, durch die Feuchtigkeit von außen eindringt
  • Wärmebrücken bei denen sich Kondenswasser bilden kann

Wo tritt Schimmel in der Wohnung am häufigsten auf?

Schimmelherde befinden sich häufig dort, wo die Luft nicht ausreichend zirkulieren kann. Also wenn vor einer kühleren Wand oder einem isolierten Fenster ein Hindernis steht: etwa  Möbelstücke oder ein schwerer Vorhang aus einem sehr dicht gewebten Stoff. Hier entstehen Wärmebrücken, da die warme Raumluft nicht richtig zirkulieren kann. Das Resultat: Feuchtigkeit kann sich sammeln und bietet den Nährboden für den Schimmel.

Hier sollten Sie nach Schimmel suchen:

  • hinter großflächigen Möbeln wie Sofa, Schränken oder Kommoden
  • unter dem Bett
  • in Zimmerecken
  • hinter Gardinen
  • hinter Bilderrahmen

Kaum benutzte Siphons sind ebenfalls Brutstätten für Bakterien und Schimmel. Daher kann auch von hier ein modriger Geruch ausgehen. Diesen entfernen Sie, indem Sie Wasserstoffperoxid (11,9 %) in den Siphon einfüllen. Vorbeugend können Sie regelmäßig heißes Wasser durch den Abfluss laufen lassen, so wird das gestockte Wasser ausgetauscht.

Schimmel entsteht verdeckt, wenn keine ausreichende Luftzirkulation gewährleistet ist.

Wenn Sie den Schimmelgeruch zwar lokalisiert haben, jedoch keinen offensichtlichen Schimmelbefall sehen, könnten sich die Sporen auch hinter oder unter der Oberfläche ausgebreitet haben. Denn Schimmel “versteckt” sich gern hinter der Tapete, Vertäfelungen, dem Putz oder Sockelleisten sowie unter Fußbodenbeläge wie etwa dem Teppichboden.

Erhöhte Luftfeuchtigkeit als Hauptursache für Schimmelgeruch in der Wohnung

Während früher leicht undichte Fensterrahmen und Fugen für einen konstanten Luftaustausch im Raum sorgten, halten die heutigen gut isolierten Fenster und Thermoverglasungen die Feuchtigkeit in der Wohnung. Gelangt die Raumluftfeuchtigkeit nicht mehr nach außen, sammelt sie sich an den kühlen Bereichen Ihrer Zimmerwände oder an Fenstern. Fließt das Wasser zusammen und versammelt Bakterien und Co, entsteht ein hervorragendes Nahrungsangebot für Schimmel. Dabei muss die Luftfeuchtigkeit nicht einmal durch Ausnahmesituationen wie Baden, Kochen oder Wäschetrocknen in der Wohnung stammen. Bereits der Atem der Bewohner reicht für eine gesteigerte Luftfeuchtigkeit aus. Vereinzelte Bauschimmelarten treten bereits ab einer relativen Luftfeuchtigkeit von 70 % auf, die restlichen bei 80 %. Um die Ursache für Schimmel zu vermeiden, sollten Sie daher die Luftfeuchtigkeit in Ihren Räumen überprüfen.

Wie kann ich Schimmel in der Wohnung vermeiden?

Das wichtigste Instrument gegen einen drohenden Schimmelbefall ist die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit und das bedarfsorientierte Lüften. Was gegen Schimmel hilft, haben wir in unseren Tipps kurz zusammengefasst.

  • Lassen Sie in den kalten Monaten auch tagsüber die Heizung an.
  • Setzen Sie ein Thermostat ein und sichern Sie eine konstante Raumtemperatur von mindestens 18°.
  • Sorgen Sie für einen regelmäßigen Luftaustausch durch bedarfsorientiertes  Stoßlüften. Überwachen Sie hierfür die Luftfeuchtigkeit im Raum mit einem Luftmessgerät wie dem air-Q. Anhand des intuitiv verständlichen LED-Ampelsystems erkennen Sie schnell, wenn die Luftfeuchtigkeit im Raum zu hoch ist, Schimmel droht und Sie lüften müssen.
  • Kippen Sie Ihre Fenster zum Lüften nicht nur an, sondern öffnen Sie sie richtig und stellen Sie beim Stoßlüften idealerweise einen Durchzug mittels geöffneter Türen sicher.
  • Schaffen Sie einen Wandabstand zwischen Außenwänden und großen Gegenständen von ca. 5 cm, um genügend Belüftung zu erreichen.
  • Lüften Sie auch, wenn es regnet.
  • Trocknen Sie Ihre Wäsche nicht in einem Raum oder sorgen Sie dabei für einen ausreichenden Luftaustausch und führen Sie die feuchte Luft ab.
Das Luftmessgerät air-Q misst die Luftfeuchtigkeit & zeigt an, wenn Sie lüften müssen, um Schimmel vorzubeugen.

Beitragsbild: nadisja from Getty Images Pro/canva.com, weitere: AndreyPopov from Getty Images, Collage: Thomas_EyeDesign, skhowardfrom, GoodLifeStudio & Artjafara Getty Images Signature/canva.com

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