Staubbedeckter dunkler Holztisch in der Draufsicht, links das gelbe Nuklear-Symbol.
Luftqualität

Feinstaub messen: Was radioaktiver Fallout mit Feinstaub zu tun hat

Russland präsentierte vor einiger Zeit die Kinschal Hyperschall-Raketen, die potenziell mit Atomsprengkopf ausgerüstet werden können. Ebenso die USA und auch andere Länder führen regelmäßig Raketen- oder gar Atomtests durch – um das Zerstörungspotenzial zu demonstrieren und so abzuschrecken.

Autor:

Mario Körösi

Datum:

25.3.2022

Das alles passiert im Hintergrund und wird von der breiten Masse nicht als direkte Bedrohung wahrgenommen. Einen Atomsprengkopf wirklich einzusetzen erscheint realistisch in weiter Ferne, dachte man. Durch die jüngsten Ereignisse in der Ukraine erscheint der Start einer atomwaffentragenden Langreichweitenrakete, die zudem theoretisch nicht abfangbar ist (wie die russische Kinschal Rakete), oder die Gefahr eines Atomkrieges so nah wie es die aktuelle Generation bisher nicht erlebt hat. Wir möchten dieses katastrophale Schreckensszenario hinsichtlich möglicher Gefahren bewerten, welche dabei aus der Luft kommen können. Was im Falle einer atomaren Explosion passiert und welche Auswirkungen ein nuklearer Fallout und strahlenbelasteter Feinstaub haben können, erklären wir hier.

Was bedeutet der Einschlag einer Atombombe?

Eine nukleare Explosion erfolgt in sechs Phasen.

  1. Unmittelbar nach der Explosion gibt es einen Lichtblitz. Dieser ist so hell, dass er die Netzhaut irreparabel beschädigen und zur Erblindung führen kann.
  2. Darauf folgt eine unmittelbare Hitzewelle, die alles in der näheren Umgebung sofort verdampft.
  3. Parallel kommt es zum Austritt alles durchdringender nuklearer Strahlung mit fatalen Folgen für organisches Leben.
  4. Darauf folgt ein Feuerball der Zerstörung – die eigentliche Explosion. Diese Explosion verursacht eine Verwüstung aller Infrastruktur in einer Umgebung von 2 bis 10 km Umkreis um die Explosion. Diese Zone nennt sich schwere Schadenszone.
  5. Einen größeren Radius hat der folgende Luftstoß, der mit mehreren tausend Kilometern pro Stunde so schnell ist, dass er alles, was nicht aus solidem Stahlbeton gebaut ist, hinwegfegt und zerstört.
  6. Am Ende kommt es zum nuklearen Fallout – dem Absetzen von Explosionsüberresten, radioaktivem Material und radioaktiven Staubpartikeln.

Das alles geschieht sehr schnell – innerhalb weniger Sekunden. Sehr heikel, jedoch informativ ist der NUKEMAP-Simulator von Alex Wellerstein, der für verschiedene nukleare Bomben den Detonationsradius ermittelt.

Was ist „nuklearer Fallout“?

Zu nuklearem Fallout, auf Deutsch „Radioaktiver Niederschlag“, kommt es nach einer Kernwaffenexplosion oder einem Reaktorunfall. Die Radioaktivität der Staubpartikel transportiert erhebliche radioaktive Strahlung auch außerhalb des unmittelbaren Radius der Explosion.

Der bei der Explosion frei werdende radioaktive Staub gelangt in hohe Regionen der Atmosphäre und verteilt sich in den verschiedenen Schichten. Abhängig von Wind und klimatischen Bedingungen kann dieser über viele hundert Kilometer transportiert werden. Das Staub kann dann auf zwei Arten zu „Fallout“ werden: So dient der Staub als Kondensationskeim für Wassertröpfchen. Dieser fällt dann zusammen mit dem Regen auf die Erde und wird Pflanzen und Lebewesen absorbiert und abgenommen. Kritischer, weil nicht sichtbar und dennoch potenziell tödlich, ist der Staub selbst, der sich als Staub langsam absetzt und zu Boden fällt. Wobei der Wind diesen immer wieder aufwirbelt und weitertragen kann. Der nuklear belastete Staub bzw. Feinstaub wird dann mit der Luft eingeatmet. Diese Partikel richten sofort Schaden in der Lunge an und können zu Verbrennungen oder Tumoren führen. Auch können radioaktive Feinstaub-Partikel über die Lungenbläschen tiefer in den Körper eindringen und diesen schädigen.

Wie kann man sich vor nuklearem Fallout schützen und die Auswirkungen des Feinstaubs messen?

Nuklearer Fallout kann auch weit entfernt von der nuklearen Explosion auftreten. Daher sollte das Wetter und die Windrichtung beobachtet werden, um kritische Zonen zu identifizieren und zu meiden. Innerhalb dieser Fallout-Zonen sollten (zumindest für eine bestimmte Zeit) keine Lebensmittel mehr angebaut werden. Zudem sollte nichts verzehrt werden, was ungeschützt draußen wächst.

Gegen nuklear verseuchten Feinstaub helfen Atemmasken wie FFP2- oder FFP3-Masken. Diese stellen einen sehr guten Schutz gegen Feinstaub und damit auch nuklearen Feinstaub dar. Die Masken müssen in kurzen Abständen getauscht werden, da sich radioaktives Material an der Maske anreichert. 

Feinstaub dringt auch durch geschlossene Fenster in den Innenraum, da diese oft nicht vollständig dicht sind. Daher ist im Verdachtsfall von nuklearem Fallout auch im Innenraum das Tragen einer hochwertigen Schutzmaske empfohlen. Idealerweise sollte die Feinstaub-Belastung im Raum beobachtet werden. Bereits geringste Mengen Feinstaub können eine große Strahlendosis mit sich tragen.

In der Regel dringen Staubpartikel größer als PM 10 nicht durch geschlossene Fenster, da sie schnell zu Boden sinken. Je kleiner die Partikel sind, beispielsweise PM 2,5 [Partikel kleiner als 2,5 µm] oder PM 1 [Partikel kleiner als 1 µm], desto länger bleiben diese schwebend in der Luft und können gefährlich werden.

Feinstaub messen – mit dem Luftmessgerät air-Q

Mit einem Messgerät für Feinstaub, wie dem air-Q, überprüfen Sie die Bestandteile der Raumluft. Der air-Q misst dabei Feinstaub mittels Infrarotlaser. Durch das Messverfahren können Feintaubpartikel unterschiedlicher Größe gut separiert und erfasst werden. Der verwendete Sensor bietet daher eine besonders gute Messgenauigkeit.

Luftmessgerät air-Q mit leuchtenden LED-Anzeigen vor weißem Hintergrund
Das Luftmessgerät air-Q kann verlässlich Feinstaub messen und warnt Sie bei einem Überschreiten der Grenzwerte.

(Beitragsbild: Vinitchavat/ Shutterstock & Canva-Bearbeitung)

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