Was ist Feinstaub und welche Staub-Bestandteile saugt ein Staubsauger ein?
Unser Hausstaub besteht aus Krümeln, Fasern, Hautschuppen sowie Haaren. In diesem Mix sind kleinste Staubpartikel, sogenannter Feinstaub (PM₁ – PM₂,₅ – PM₁₀), enthalten, der sich in den Fasern von Teppichen, auf Oberflächen oder auf Textilien ablegt. PM ist dabei die Abkürzung für particulate matter, also die englischen Bezeichnung teilchenförmige oder körnige Materie. Die Zahl bezeichnet hingegen die Größe der Partikel in Mikrometer.
Im Feinstaub befinden sich ebenfalls Bakterien und Kot von Hausstaubmilben. Aber auch gesundheitsschädliche Chemikalien wie Weichmacher, Ausdünstungen von Kunst- und Farbstoffen sowie Flammschutzmittel reichern den Feinstaub in der Wohnung an. Viele dieser Stoffe stehen im Verdacht krebserregend zu sein, den Hormonhaushalt sowie das Immunsystem zu beeinträchtigen, Allergien zu begünstigen und das Asthmarisiko zu erhöhen.
Welche gesundheitlichen Auswirkungen drohen durch eine erhöhte Feinstaubbelastung?
Feinstaub bedroht die Gesundheit: Je kleiner die Partikel sind, desto weitreichender sind die gesundheitlichen Auswirkungen durch die Feinstaubbelastung. Während normaler Staub bereits in der Nase oder in den Bronchien von feinen Härchen und der Schleimhaut gefiltert wird, dringt Feinstaub bis in die filigranen Verästelungen der Lunge und die Lungenbläschen vor. Hier können die feinen Partikel Entzündungen oder gar Tumore verursachen, da sie häufig Schadstoffe wie giftige Schwermetalle mit sich tragen.
Weitere gesundheitliche Auswirkungen einer erhöhten Feinstaubbelastung sind:
- Hustenanfälle, Asthma und andere Atemwegserkrankungen
- Herz und Kreislauferkrankungen
- Augen- oder Nasenjucken
Weitere Informationen rund um Feinstaub in der Wohnung gibts in unserem gesonderten Beitrag.
Sorgt ein Staubsauger für eine noch höhere Feinstaubbelastung?
Durch den Einsatz eines „normalen“ Staubsaugers verbreitet sich schnell Feinstaub. Denn die beim Staubsaugen eingezogene Luft, wird auch wieder heraus geblasen und mit ihr Feinstaubpartikel. Ursache hierfür sind fehlende oder verdreckte Filter. So schleudert man beim Sauber machen mehr Schmutz sowie unsichtbaren Feinstaub wie Pilzsporen, Milbenkot, Pollen oder Bakterien und andere Schadstoffe durch die Wohnung. Auch das Staubsaugen selbst, der Wechsel des Staubsaugerbeutels oder das Ausleeren des Schmutzbehälters wirbelt Staub auf.
air-Q Test: Akkusauger Xiaomi Mi Vacuum Cleaner G10
Wir wollten wissen, wie sich die Luftqualität beim Saugen verändert. Hierfür haben wir mit unserem Luftmessgerät air-Q und mit dem Akkusauger Xiaomi Mi Vacuum Cleaner G10 einen Praxistest durchgeführt. Der Stielsauger enthält einen HEPA Filter. In unserem Testraum wurde kurz vor dem Praxistest ein Möbelstück aufgebaut, sodass der Raum einen höheren Feinstaubwert aufwies. Beim Auspacken, Hämmern und Bohren verteilte sich eine dünne Schicht Holzstaub auf dem Boden. Laut Luftmessgerät air-Q lag die Feinstaubbelastung bei etwa 6 μg/m³.
Kurz vor dem Test wurde das Zimmer gelüftet und die Feinstaubwerte sanken auf unter 3 μg/m³. Danach begannen wir mit dem Staubsaugen. Hierbei wurde innerhalb kürzester Zeit viel Staub aufgewirbelt und die Feinstaub-Werte verdoppelten sich. Der Feinstaub-Höchstwert betrug bereits nach wenigen Minuten Staubsaugens fast 15 μg/m³. Nach etwa 10 Minuten stagnierte der Anstieg und sank dann auf einen dauerhaft niedrigeren Wert als zu Beginn der Feinstaubmessung. Die durchschnittliche Feinstaubbelastung lag während des Tests bei 3 μg/m³. Der integrierte HEPA-Filter des Xiaomi Akkusaugers zeigt also eine deutliche Wirkung. Es gelangt kein zusätzlicher Staub in den Raum und die Saugleistung ist sehr gut. Achten Sie also beim Kauf eines Staubsaugers darauf, dass er einen Filter besitzt.
Feinstaubmessung mit dem Feinstaubsensor von air-Q
Unser Test zeigt deutlich, dass Staubsaugen zunächst Feinstaub aufwirbelt und damit die Feinstaubbelastung erhöht ist. Nach dem Saugen sind jedoch deutlich niedrigere Werte zu messen.
Der air-Q Feinstaubsensor erfasst die kleinen Partikel mittels optischer Streuung. Im Inneren des Feinstaubsensors sind eine Infrarot-LED sowie ein Detektor durch eine Wand voneinander getrennt. Taucht ein Feinstaubpartikel im Licht der LED auf, nimmt der Detektor ein Aufblitzen wahr. Sind die Feinstaub-Partikel größer, so sind die Blitze heller. Handelt es sich um kleinere Teilchen, so fallen die Blitze dunkler aus. Nun “zählt” der air-Q diese Blitze und kann Ihnen mit einer besonders guten Messgenauigkeit die Feinstaubbelastung in Ihren Innenräumen mitteilen.
Sie erhalten das Luftmessgerät air-Q in verschiedenen Varianten.
Tipps zum richtigen Staubsaugen & Entfernen von Feinstaub
Für eine niedrigere Feinstaubbelastung in Innenräumen sorgen regelmäßiges Lüften, die richtige Luftfeuchtigkeit sowie das Staubsaugen mit einem geeigneten Filter oder regelmäßige Wischen der Böden.
Weitere Ratschläge, wie Sie Feinstaub beim Staubsaugen reduzieren:
- Besonders hygienische Staubsauger mit einem modernen Hepa-Filter benutzen, die Feinstaub herausfiltern können. Oder einen Staubsauger mit Wasserfilter verwenden, der die Abluft von Feinstaub und Co reinigt.
- Den Staubsauger nur schonend über den Boden gleiten lassen, um ein unnötiges Staubaufzuwirbeln zu vermeiden.
- Staubsaugerbeutel bzw. Staubbehälter rechtzeitig austauschen.
- Staubsaugerbeutel auf Risse und Beschädigungen kontrollieren.
- Wassertank stets sorgfältig reinigen, um Verunreinigungen und Bakterienansammlungen zu verhindern.
- Filtersysteme, bspw. Motorschutz- und Mikroabluftfilter, regelmäßig austauschen.
- Hautkontakt mit Beutel, Filter und anderen Teilen des Akkusaugers vermeiden – idealerweise Handschuhe beim Entleeren tragen.
- Erst saugen, dann wischen. So wird Feinstaub effektiver beseitigt und kann sich nicht direkt wieder auf der Oberfläche absetzen.
(Beitragsbild: spb2015/ shutterstock.com/ canva.com Bearbeitung)